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Konzertberichte 2014

Black Stone Cherry

- Tracer

KFC- oder Southern Rock

am Jurasüdfuss

Es war wieder einmal einer dieser Wochenend-Konzerteabende, an dem eine ausländische Band ihren einzigen schweizer Auftritt spielt und dementsprechend sämtliche schweizer Dialekte im Foyer zu hören waren. Auf dem Programm stand der Club-Gig der südstaaten Rocker von Black Stone Cherry. Eigentlich stimmt die Bezeichnung Südstaaten-Rocker für das aus Kentucky stammenden Quarrtet weder geografisch noch stilistisch. Den BSC spielen geradlinigen Hardrock mit geringen Country Einflüssen und Kentucky liegt im Westen und nicht im Süden der USA. Aber das interessierte im fast ausverkauften Kofmehl kaum einen der Besucher. 

 

 

Doch bevor der Haupt-Act in die Saiten griff und die Trommelfelle bearbeitete stand noch ein halbstündiges Set der australischen Tracer auf dem Programm. Motiviert und bemüht spielten die Brüder Michael und Leigh Brown mit Drummer Andre Wise ihr Grunge-, Stoner Rock Set. Wie so vielen Vorbands ereilte auch dieser Truppe das Schicksals der Support-Band. Alle hörten artig zu, warteten geduldig auf den Headliner und lauschten dementsprechend Lethargisch dem Musik zu. Jedenfalls konnte das Trio aus Down Under das Publikum nicht richtig aufheitzen.

 

 

Punkt 21.00 Uhr stiegen die Mannen um „Pfundskerl“ und Bandmitgründer Chris Robertson auf die Stage und donnerten mit „Rain Wizard“ und „Blind Man“ deftig los. Die Setlist bestand hauptsächlich aus Songs der zwei letzten Alben „Between the Devil & the Deep Blue Sea“ und „Magic Mountain“. Mit den Hit‘s „Me and Mary Jane“, „White Trash Millionaire“, „In My Blood“ und „Blame it on the Boom Boom“ hatten Robert-son mit seiner markanten leicht schleifpapier ähnlichen Stimme, Ben Wells (Gitarre), John Lawhon (Bass) und John Fred Young (Drums) das Publikum blitzschnell auf Betriebstemperatur gebracht.

Neben den Exportartikeln Whiskey und Pferdezucht aus Kentucky ist wohl auch jedem Fastfood affinen Metalhead „KFC“ ein Begriff. Nur in dem Fall stehen die drei Vokabeln KFC nicht für Kentucky Fried Chicken (Kentucky Brathühnchen) sondern für das Kofmehl feierte die (Black Stone) Cherry‘s. Nimmermüde hetzten Gitarrist Wells und Bassist Lawhon kreuz und quer über die Bühne und Posten in bester 80iger Jahre Hardrock-Manier auf ihren Podesten. Action Pur, an dem sich auch Drummer Young nach einer Stunde beteiligte und sein Solo phasenweise mit den blossen Händen spielte. Aus platztechnischen Gründen wurde kaum gemosht, aber ohne Aufforderung lauthals mitgesungen. Abge-schlossen wurde der Bilderbuch Hardrock-Abend mit dem fetzigen „Lonely Train & 30 Seconds of Heavy Death Metal“.

 

 

Special Effects hatte der Vierer aus Edmonten keine nötig dank Ihrer energiegeladenen Show. Also nur lauter Schall aber kein Rauch, was eigentlich zu erwarten gewesen wäre, wenn schon eine Billig Zigarettenmarke Namensgeber der amerikanischen Black Stone Cherry ist. Bereut hat sein kommen keiner an diesem Herbstabend, den der straight gespielte Southern Hard Rock in der solothurner Kantonshauptsstadt am Jurasüdfuss leutete das Partywochenende perfekt ein.

 

 

Datum:                10. Oktober 2014

 

 

Lokalität:              Kulturfabrik Kofmehl Solothurn

 

 

Eintrittspreis:       Fr. 36.-

 

 

Spieldauer:          78 Minuten

 

 

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