
Konzertberichte 2016
Greenfield Festival 2016
Red Hot Chili Peppers, Volbeat, Nightwish, The Prodigy, Mono Inc, Eisbrecher und Juliette an the Licks
Operation Facelifting geglückt!!!

Nachdem Zuschauer-Desaster vom letzten Jahr haben die Greenfield Organisatoren dem Open Air ein neues Gesicht verpasst. Erstmals vier Festivaltage, eine dritte Bühne, breiteres Musikstilprogramm und ein neues optisches Erscheinungsbild. Das Ergebnis, 102’000 Besucher und zufriedene Gesichter auf beiden Seiten. So soll es weitergehen mit dem einzigen, richtigen Metalfestival der Schweiz mit Tradition.
Begonnen hat die 12te Ausgabe des Greenfield Festival mit dem „Super Wednesday“ einen Tag früher als sonst. Bespielt wurde mit vier Acts nur die Hauptbühne die neu Jungfrau Stage heisst. Erstmals gab es Tagestickets zu erwerben. 25'000 Zuschauer machten gebrauch von dieser Möglichkeit. Sie kamen in den Genuss der wilden und energiegeladenen Rock’n’Roll Show der US-Schauspielerin Juliette Lewis and the Licks. Die Amerikanerin die zuletzt in der Serie „Secret and Lies“ zu sehen war überzeugte auch als Sängerin. Zu den sphärisch, melancholischen Klängen der Deftones passte auch der halbstündige Platzregen. Es sollte Gott sei Dank der einzige ernstzunehmende Regenguss während der vier Tage sein. Den Abschluss dieses „Super Wednesday’s“ machten die kalifornischen Funkrock Urgesteine Red Hot Chili Peppers. Routiniert, engagiert mit unzähligen Hits heizten Anthony Kiedies, Flea und Co 83 Minuten den Zuschauern ein. Ein gelungener Festival Auftakt.
Endgültig eröffnet wurde das Festival am Donnerstag wie immer mit den Alphornblässern. Auch die neue dritte Bühne (Mönchstage) die neben der ehemaligen Clubstage (Neu Eigerstage) steht wurde jetzt bespielt. Auf der neuen Mönchsstage wurde am Samstag der „Classic Rock Day“ mit Nazareth und Molly Hatchet durchgeführt. Davor konnten die Besucher zwei Tage lang Musik konsumieren die Ihre Wurzeln im Mittelalter hat, analog der Wackingerstage am Wacken Open Air. Es sollte nicht das einzige sein, dass bei einem anderen Festival abgeschaut wurde. Auch die meterhohe Devilhornshand aus Holz vis a vis der Eiger und Mönchbühnen die am Samstagabend nachdem Headliner angezündet wurde erinnert an das Burning Man Festival (Wikipedia Link) in Amerika. Ja, ja nun höre sie schon wieder, die ewigen Nörgler wie sie an ihren Stammtischen in der Lieblings „Beiz“ lauthals monieren: Nicht’s als abkupfern können sie die Greenfield-Macher. Dabei gilt doch gerade in Musikerkreisen: Lieber einen Song gut covern als ein eigener schlechter spielen. So gesehen haben die GF-Organisatoren alles richtig gemacht und die Fans haben es mit grossem Zuschaueraufmarsch gedankt.
Zu den Konzert- Highlights gehörten am Donnerstag die deutschen Gothic-Metaller Mono Inc mit ihrer mitreissenden 45 minütigen Show auf der Mönchsstage. Wobei sich Sänger Martin Engler als Multiinstrumentalist geoutet hat. Spielte er beim Band- Drumbattle Schlagzeug und während des Set’s dass ausnahmslos aus Songs mit englischen Texten bestand Gitarre. Schade geben die Hamburger kaum weitere Konzerte in der Schweiz. Eine noch grössere Fangemeinde wäre ihnen sicher. Ebenfalls überrascht haben die Spielleute von Corvus Corax. Mit ihrem Mittelalterrock liessen sie den Funken vom ersten Ton an aufs Publikum überspringen. Die Crowd machte unaufgefordert mit, schwang die Arme in der Luft hin und her und sangen inbrünstig die Texte nach. Gespannt war die Metalstage Crew auf den Gig von Eisbrecher. Angekündigt als mehr als gleichwürdiger Ersatz für die eine Woche zuvor auf dem Sonisphere aufgetretenen Rammstein, erfüllten sie die Erwartungen 100 Prozentig. Erwähnenswert ist Frontmann Alex Wesselsky der immer wieder mit flotten Sprüchen das Publikum zum lachen brachte. Motivierte er doch die Greenfieldianer vor dem Song „Prototyp“ zum Mitsingen mit den Worten „Der nächste Song hat einen Wendler Beat und einen eingängigen Text das sollte klappen mit dem mitsingen“. Oder als er von der meterhohen Mainstage heruntergestiegen war um die Meute zum mitmachen zu animieren. Diese Minuten später, mit einiger Anstrengung wieder erklom und danach leicht ausser Atem meinte: „Ich bin Alex Wesselsky, 47 Jahre und man merkt es mir durchaus----- an“. Ein klarer Start-Ziel Sieg der bayrischen Teutonenmetaller. Auch stark gepunktet hat am Samstagabend die englische Metalcore Band Bring me the Horizon. Die neuerdings ihre beinharten Metalcore-Salven mit feinen Synthesizer-Klängen unterlegen, wie das auf dem neuen Album „That’s The Spirit“ zu hören ist. Passend dazu der rot-gelb-blau-orange gefärbte Himmel während des Sonnenuntergang’s. Ein wahrlich mystischer Moment im Berner Oberland zwischen dem Rugen- und Harder Hügel. Weniger besinnlich, dafür umso Actionreicher ging es beim Gig der englischen Techno-Metaller von Enter Shikari zu und her. Die mit ihrer wilden Bühnenshow einmal mehr die Techniker mit umgestürzten Mikroständer und die Security mit den Ausflügen des Gitarristen, Bassspieler’s und des Sänger’s ins Publikum fast zur Verzweiflung brachten. Wie schon vor vier Jahren bei ihrem letzten Auftritt am Greenfield brachten sie die Crowd wieder heftig zum moshen. Energie Pur. Zu Ende ging die Greenfield Ausgabe 2016, nach dem Auftritt von The Prodigy mit dem abbrennen der Devilhorns Hand. Ein passender Abschluss.
Fazit: Die Greenfield-Macher haben nachdem letztjährigen besucherzahlmässigen Tiefpunkt dem Festival mit diversen Erneuerungen ein passendes Faceliftig verpasst. Die Operation mit über 25000 Zuschauern pro Tag ist mehr als gelungen. Wir freuen uns auf’s nächste Jahr und sind gespannt ob es wieder einen „Super Wednesday“ gibt. Den was gilt im Sport für eine erfolgreiche Mannschaft: “Never chance a winnig Team„ oder eben ein Konzept!
Greenfield-Festival 2016
Die Bilder- inklusiv des Super Wednesday's.








































Setlists:
Red Hot Chili Peppers
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The Getaway
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Otherside
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If You Have to Ask
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Right on Time
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Californication
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By the Way
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Zugaben:
Datum: 08 - 11. Juni 2016
Lokalität: Flugplatz Interlaken
Einttritspreis: Fr. 250.- 4 Tagespass (Early Bird)
Spieldauer: 13.00 - 01.00 Uhr
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