
Konzertberichte 2014
Guano Apes
Susanne Blech
Offline- sing(t) mein Song

Es gehört zum Alltag wie der Sonnenauf- und Untergang, jugendliche und Erwachsene schauen leicht gebückt und konzentriert zu Boden. Aber nicht weil Sie ein schlechtes Gewissen haben oder auf der Suche nach verlorenen Geldmünzen sind. Nein- sie informieren sich via Internet auf Ihren Smartphones über das Weltgeschehen oder informieren sich in Social- Media- Foren was ihre „Freunde“ wichtiges posten.
Da Künstler heute mit CD Verkäufen und Downloads zu wenig „Batzeli“ für ihr tägliches Brot verdienen, leben die Musiker hauptsächlich von den Einnahmen aus Konzerten. Deswegen haben die Guano Apes ihr neues Album auch Offline getauft. Weil sie möchten das für zwei Stunden die Leute ihre Handys ausschalten und an eines Ihrer Konzerte gehen und mit Ihnen eine Party feiern. Ihre PR Strategie ist voll auf-gegangen und das Konzert am Sonntagabend im solothurnischen Kofmehl war schon Tage zuvor ausverkauft. Sowieso hat man das Gefühl dass diese „Offline-Tournee“ von der Band in Zusammenarbeit mit einer gewieften PR-Agentur von langer Hand geplant war. Die Veröffen-tlichung und die Tournee für das mittlerweile das fünfte Studioalbum war geschickt gewählt. Den nur wenige Monate nachdem Sängerin Sandra Nasic in der Vox-TV-Sendung „Sing meinen Song- das Tauschkonzert“ Lieder von Xavier Naidoo, Andreas Gabalier, Sarah Connor oder Sasha nachgesungen hat (Und umgekehrt auch) und so im deutschsprachigen Raum eine grosse Medialeprässenz für sich und Ihre Guano Apes Mitmusiker erlangte, war alles ideal für eine „Sold-Out-Tournee“ vorbereit.
Als Vorband wurde die Elektro-Pop-Rock-Rap-Band Susanne Blech engagiert. Drei Sänger im Hippen- Mc-Fitti- Style und Masken, zwei Keyboarder und ein Drummer sorgten für viel Lärm, akustisch unverständliche Texte und kaum Stimmung.
So mussten die Guano Apes den Vorheizer Job selber übernehmen, aber das haben sie ja selbst so ausgewählt mit der Wahl von Susanne Blech als Vorgruppe. Dank dem grossen Repertoire aus der 20 jährigen Band-Geschichte war das für Gitarrist Henning Rümenapp, Bassist Stefan Ude, Schlagzeuger Dennis Poschwatta und Sandra Nasic nicht schwer. Innert kürzester Zeit war Stimmung im ausverkauften Kofmehl da. Kunststück wenn ihr grösster Hit „Open your Eyes“ schon nach einer halbenstunde gespielt wurde. Der Rest der Hits wurde danach geschickt in die Setlist eingestreut. „ You Can’t Stop Me “ kurz danach, „Big in Japan“ vor der Zugabe und die Snowboarder- Hymne „Lord of the Board“ wurde als Soundtrack zur Heimreise mitgeliefert. Der Sound war wuchtig, laut und gut von der Band performt. Sandra Nasic war nicht in Bestform, kann an einer nicht ganz auskurierten Grippe liegen die das Göttinger-Quartett eine Woche zuvor zwangen zwei Gig’s in Deutschland abzusagen.
Das grosse Konzert Highlight war es nicht. Aber die Show war ausverkauft, die Künstler Portemonnaie wieder gefüllt, die Zuschauer grössenteils zufrieden und für knapp 75 Minuten offline,
Tja von alten (Show) Business Hasen kann man immer lernen ! Zumindest Public Relations mässig!!!!
Datum: 02. November 2014
Lokalität: Kulturfabrik Kofmehl Solothurn
Eintrittspreis: Fr. 42.-
Spieldauer: 75 Minuten

