
Konzertberichte 2016
The Burden Remains & The Horns of the Seventh Seal
Heavy Metal trifft Blassmusik Orchester
Hinter dem Röschtigraben
ist das Abenteuerland

Diesmal führte die Reise der Metalstage über den Röschtigraben nach Fribourg ins legendäre Fri Son. Die Affiche die uns dort erwartete war ein interessantes Projekt. Ein 50 köpfiges Blasorchester und die fribourger Trash Metal Band «The Burden Remains» spielen am Samstag und Sonntag gemeinsam je ein Konzert.
Eins vorweg, das Rad wurde an diesen zwei Abenden nicht neu erfunden. Zig fach haben schon Metal Bands und klassische Orchester zusammen performt. Im Gegensatz zu den bekannten Projekten wie "Rock meets Classic" oder die orchestrale Untermalung bei Symphonic Metal Bands, suchte Projetinitiator und Dirigent Manfred Jungo zuerst eine Metal Band und dann in einem Casting aus diversen Musikgesellschaften im Fribourg er Land interessierte Musiker für dieses Projekt.
Er fand beides, auch Sponsoren die seine Idee unterstützungswürdig fanden und einen "Kultur- oder Mäzen-batzen" sprachen. Das war vor zwei Jahren, in der Zwischenzeit wurde eine Lokalität gesucht, die die richtige Grösse und das passende Ambiente hatte und mit dem bis weit in die Deutschschweiz hinein bekannten Fri Son gefunden. Um die Show noch opulenter zu machen wollte man mit dem Hören, nicht nur einen der fünf Sinne (Hören, sehen, riechen, tasten und schmecken) ansprechen sondern mit Videoanimationen auch noch den visuellen Sinn ansprechen. Deshalb wurde zusätzlich auch noch Licht- und Videokünstler in's "Boot" geholt.
Ein Monsterprojekt- realisiert von Amateuren!
Nur schon für den Mut und den Glauben an die Sache, verdienen die Macher eine tiefe Verneigung, und für die Umsetzung ziehen wir schon fast ehrfürchtig und passenderweise den Chapeau!!!!!
Begonnen hat das anderthalb stündige Konzert Klassik "like" mit ganz feinen, scheuen Tönen von Bassist und Sänger Tommy Schweizer. Den sphärischen Klängen gesellten sich kontinuierlich die beiden Gitarristen Thomas Jenny und Philippe Aebischer dazu. Bis schluss-endlich Drummer Silvan Mangold, dem wartenden Orchester, mit seinem ersten Schlag den "Startschuss" gab und so das bombastische Soundgewand komplettierte wurde. Es folgten 90 Minuten interessante Arrangements. Ballernde Riff's plus Shouter Tommy Schweizer der sich zwischenzeitlich fast die Seele aus dem Leib schrie im Wechsel mit dem 50 köpfigen Orchester. Ergänzt wurde die pompöse Szenerie mit Videoeinspielungen hinter dem Orchester und der dazu passenden Lichtshow. Die gebotene Reizung der Sinne zog die zahlreichen Zuschauer augenblicklich in den Bann. Auch nicht metalaffine Zuschauer wie die junge Dame neben mir wippte im Takt mit, klatschte freudig Beifall und begann zögerlich zu Headbangen. Die Energie von der Bühne war hör- und sehbar. Der gebotene Postcore konnte sich mit Szene Grössen wie Long Distance Calling oder Sòlstafir absolut messen und differenzierte sich nur in sehr kleinen Nuancen gegenüber den Genere-Ikonen. Die Überraschung war perfekt, die Amateure reichten den Profis mit einer unverkennbaren Leichtigkeit das Wasser.
Einst sang Hartmut Engler Sänger er deutschen Pop-Band Pur: “Komm mit mir in's Abenteuerland auf deine eigene Reise". Die Metalstage begab sich auf die Reise über den Röschtigraben und landete tatsächlich im Abenteuerland. Was Manfred Jungo's " Horns of the Seventh Seal" Orchester und "The Burden Remains" wagten war ein Abenteuer. Sie und die Zuschauer wurden belohnt mit vielen magischen Momenten. Wie heisst es doch im weitverbreiteten Sprichwort: “Wen einer eine Reise tut kann er was erzählen". Die Besucher der beiden Tage werden noch lange und zurecht viel von diesem Monsterprojekt schwärmen und erzählen!
Website: The Burden Remains
Die Bilder

