
Konzertberichte 2016
Donots
Smile and Burn
Donots Folge 993-
Circle Pit im Fumoir

Auch wir gehören jetzt zum Club :“Ich habe die DONOTS schon live gesehen, da hatten sie noch nicht mal 1000 Konzerte gespielt“ und wir bereuen es nicht. Was die deutschen Melodic Pop Punker an diesem Donnerstagabend ablieferten war erste Klasse.
Im Vorfeld habe ich mich gefragt, wie im kleinen, engen ISC ein Circle Pit gemacht werden kann und ob das wegen der begrenzten Platzverhältnis überhaupt geht. Diese Frage wurde rasch von der Berliner Vorband „Smile and Burn“ beantwortet. In ihrem halbstündigen Set heizten sie dem ausverkauften ISC dermasen ein das diese ohne zu zögern den Aufforderungen des Frontmann’s Circle Pits drehten, Wall of Deaths machten und auf dem Boden sitzend ruderten.
Es war angerichtet und das Publikum heiss auf die Donots und Ihr 993 Konzert in Ihrer 22 jährigen Bandgeschichte. Gemäss ihrem letzten Albumtitel “Karacho“ legten die fünf Münsterer auch gleich vollgas los. „Ich mach nicht mehr mit“ und „Wake the Dog“ waren die Opener und die fünf Punk-Rocker hatten die Berner auf Ihrer Seite. Wie nicht anders zu erwarten war kam die Energie nicht nur aus den Boxen sondern auch von der Bühne. Ingo Knollmann dieser Prototyp einer Rampensau brachte die Fans fast um den Verstand. Immer wieder kam mir das Buch „Das Parfüm“ von Patrick Süskind in den Sinn. In dem er die Geschichte des Parfümeurs Jean Baptiste Gernouille beschreibt wie er ein Parfüm kreierte dass alle Leute um den Verstand bringt. Auch Knollmann’s Aktionen brachte das gutgelaunte Publikum fast um den Verstand. Sei es mit seinen witzigen Ansagen, im Rededuell mit Gitarrist und Bruder Guido oder Seifenblasen pustend auf der Bühne. Besonders angetan hat es Nichtraucher Konllmann das circa fünf Meter links neben der Bühne auf der Galerie befindende gläserne Fumoir. So das er es sich kurzerhand zum Ziel setzte ein Circle Pit im „Fümuaaaar“, wie er es mit liebenswertem deutschen Akzent beschrieb, abzuhalten. Da der Donots Shouter nicht ein kabelloses Mikrofon benutzte war der Weg zum Ziel mit einigen Stolpersteinen belegt. Einen halben Meter vor der Fumoirtüre war das Kabel zu Ende. Flinke Techniker besorgten blitzschnell eine Verlängerung. So konnte erstmals im ISC Fumoir ein Circle Pit gestartet und durchgezogen werden. Dieses Ereignis hinterliess Spuren beim Donots-Frontmann der den Fumoir Abstecher als halbes Konzert in die Statistik aufnehmen wollte. Bruder Guido war damit nicht einverstanden, da sie sonst zusätzlich ein halbes Konzert spielen müssten um auf die 1000 Konzerte zu kommen. Aber es gab nicht nur Klamauk, an diesem Donnerstagabend. Mit Hits wie „Dann ohne mich“, „You got it“ und „Calling“ heizten die Nordrhein-Westfalen dem partyfreudigen Publikum tüchtig ein.
Doch der Höhepunkt folgte zum Schluss, genauer bei der ersten Zugabe. Nachdem die Berner lautstark eine Zugabe gefordert hatten betraten die Knollmann’s abermals die Bühne. Ohne Mikrofon forderte Sänger Ingo Konllmann das Publikum auf abzusitzen, was es auch artig tat. Nun stiegen die Donots Chefs von der Bühne und performten mitten im Publikum unplugged „Hansaring 2.10 Uhr“. Ein purer hühnerhaut Moment. Besser kann man eine Zugabe nicht spielen und ein Konzert beenden.
Wäre das Tourleben der Donots eine RTL 2 Doku-Sopa dann wäre der Titel dieser Folge bestimmt „The Konllmanns- Folge 993 –Circle Pit im Fumoir“ gewesen. Doch es war Gott sei Dank keine billige Doku-Soap Folge im TV sondern Reality Life on Stage. Mehr davon-Bitte!
Website: Donots
Website: Smile and Burn
Die Bilder












Datum: 24. November 2016
Lokalität: ISC Bern
Einttritspreis: Fr. 27.-
Spieldauer: 90 Minuten

