
Konzertberichte 2017
Rock Monsters Of Switzerland - Gotthard und Krokus
Shakra
38 Saiten, 4 Stimmbänder,
2 Drumsticks für ein Mighty Quinn

Gipfeltreffen der Schweizer Rock Elite in der ausverkauften Festhalle Bern. Gotthard und Krokus am gleichen Abend auf der selben Bühne und alle die Rang und Namen haben im helvetischen Rock Business wie Chris von Rohr, Fernando von Arb, Marc Storace, Leo Leoni und Freddy Scherrer brachten die Festhalle an die Belastungsgrenze. Zurecht wurde der Event auf Rock Monsters Of Switzerland getauft.
Pünktlich um 19.00 Uhr eröffneten die Trueber Shakra das Hardrock-Gipfeltreffen in der Hauptstadt. Ein prädestinierter Opener, sind doch die Mannen um Bandchef Thom Blunier schon seit mehr als 22 Jahren sehr erfolgreich im In- und Ausland unterwegs.
Nur dreissig Minuten durften Mark Fox (Gesang), Thom Blunier (Leadgitarre), Thomas Muster (Rhythmusgitarre), Dominik Pfister (Bass), Roger Tanner (Schlagzeug) der mit 8000 Fans ausverkauften Festhalle einheizen. Definitiv ein Gewinn ist die Rückkehr von Shouter Mark Fox der mit seiner rauchigen und charismatischen Stimme dem Shakra-Sound ein prägendes Gewand gibt. Was man an diesem Abend nicht von jeder Stimme behaupten konnte, dazu später mehr. Mit dem sechsten Song „Rising High“ von der „Now or Never“ Scheibe war dann leider schon Feierabend für die Emmentaler die aber einmal mehr beste Werbung in eigener Sache haben.
Nach einer halbstündigen Umbaupause betraten die Hardrock-Urgesteine Krokus die Bühne. Nach dem üblichen Intro legten Marc Storace (Gesang), Fernando von Arb (Leadgitarre), Mandy Meyer (Leadgitarre), Mark Kohler (Rhythmusgitarre), Chris von Rohr (Bass), Flavio Mezzodi (Schlagzeug) mit „Long Stick goes Boom“ mächtig los. Die weiteren 86 Minuten war ein aneinanderreihen ihrer Hits wie „Heatstrokes“, „American Women“, „Tokyo Nights“ und „Easy Rocker“. Mit „Jumpin’ Jack Flash“ der Rolling Stones und „Rockin’ In The Free World“ von Neil Young waren auch Cover-Songs Ihres neuen Album „Big Rocks“ vertreten. Eine souveräne Rock Show, mit viel Druck und der einzigartigen Stimme von Marc Storace stellte die anwesenden Zuschauer mehr als zufrieden. Doch einen Wehrmutstropfen hatte der Gig der Solothurner- Ihr grösster Hit „Bedside Radio“ spielten Sie nicht. Gibt es nach Gotthard noch eine Überraschung ?
Wiederum eine halbe Stunde benötigten die Stagehands um die Bühne für die Tessiner Jubilare Gotthard umzubauen. 25 Jahre sind die Luganesi schon erfolgreich im Business unterwegs. Analog der silbernen Hochzeit bei Ehepaaren tauften Südschweizer Rocker ihre aktuelle Langrille „Silver“ was sich auch im Bühnenbild niederschlug. Stand ein grosses Silver Schriftzug auf der Bühne und über die diversen Marshall Boxen schien flüssiges Silber zu herunter zu fliesen. Die Gitarristen Leo Leoni und Freddy Scherer waren in bester Spiellaune und wurden routiniert von Basser Marc Lynn unterstütz. Aber halt was ist da hinter den Drums los? Da sitzt nicht Henä Habegger, sondern Daniel Loeble der Deutschen Power-Metalband Halloween. Er vertrat den erkrankten Gotthard Drummer tadellos. „Silver River“, „Electrified“ und Hush waren die ersten drei Songs. Und wieder war mein Problem, das ich seit sieben Jahren bei Gotthard herumschleppe da. Ich kann mich einfach nicht anfreunden mit Sänger Nic Maeder. Klar ist es müssig darüber zu diskutieren das Steve Lee fehlt und dass er nicht adäquat ersetzt werden konnte. Dafür war die Stimme und das Wessen von Steve Lee zu einzigartig. Aber ich stellte mir während der ganzen 90 Minuten vor wie es wäre wen Mark Fox von Shakra die Gotthard Songs performen würde. Für mich eine ganze Klasse besser, da dieser die von mir gewünschten stimmlichen Attribute wie Charakter und Einzigartigkeit zur genüge besitzt. Aber es ist wie es ist und „Mountain Mama“, „Firedance“, und „Top Of The World“ waren auch mit Maeder hörbar. Aber es gab auch Hühnerhaut Momente mit Maeder zum Beispiel beim Akustik Set in der Mitte des Gig’s. Mit „Lift U Up“ und „Anytime Anywhere“ beendeten Gotthard Ihr Set. Wie schon beim Krokus, fehlte auch bei den Tessinern ein grosser Hit in der Setlist nämlich „Mighty Quinn“. Bis dahin waren es zwei- pardon drei Konzerte die mit grosser Wahrscheinlichkeit nur den wenigsten in langer Erinnerung geblieben wären. Doch dann holten Leoni und Maeder nach und nach ein Krokus Mitglied nach dem anderen auf die Bühne und es wurden sinnigerweise „Come Together“ und „Bedside Radio“ gespielt.
Der absolute Höhepinkt folgte ganz zum Schluss als beide Bands „Mighty Quinn“ der ausverkauften Festhalle vor den Latz donnerten.
EIN MEILENSTEIN DER SCHWEIZER ROCKGESCHICHTE, die beiden erfolgreichsten Bands Helvetiens auf der selben Bühne.
Die Wucht und Intensität war vergleichbar mit den Schlägereien im Bud Spencer und Ternce Hill Film „Vier Fäuste für ein Halleluja“. Nur waren es in dem Fall nicht Vier Fäuste, sondern 38 Saiten (Sechs Gitarren und zwei Bässe) 4 Stimmbänder und zwei Drumsticks für ein „Mighty Quinn“.
Allein diese Jam Session war das Eintrittsgeld wert. Und wir fordern für die Zukunft KorkHard !!!
P.S. Ein Dankeschön an Souls of Rock für die Freikarten.
Setliste Shakra:
Hello
Raise Your Hands
High Noon
Life Is Now
Ashes to Ashes
Rising High
Die Bilder
Setliste Gotthard:
Intro
Silver River
Electrified
Hush
Stay With Me
Mountain Mama
Remember It’s Me
Feel What I Feel
Sister Moon
What You Get
One Life One Soul
Let It Be
Angel
Heaven
Firedance
Top Of The World
Lift U Up
Anytime Anywhere
Jam Session
Gotthard und Krokus:
Come Together
Bedside Radio
The Mighty Quinn
Setliste Krokus:
Intro
Long Stick Goes Boom
American Woman
Jumpin' Jack Flash
Winning Man
Hellraiser
Fire
Rock and Roll
Tokyo Nights
Rockin‘ In The Free World
Heatstrokes
Easy Rocker
Rock’N’Roll Tonight
Hoodoo Woman

