
Konzertberichte 2019
Rammstein
Duo Jatekok
Gretas Trännen und wir verstehen euch!

Nach dem die Young Boys Fussball Schweizer Meister und der SC Bern Eishockey Schweizer Meister wurden stand mit dem Konzert der deutschen Teutonen Rocker Rammstein im Stade de Suisse ein weiterer Höhepunkt dem Berner Publikum bevor.
Im Vorfeld wurde viel- und vor allem von nicht Rammstein affinen Journalisten über die Musik und die provokativen Texte der Band sinniert und geschrieben. Dabei gab es von den eher der Avantgarde zu getanen Chronisten kaum positive- geschweige lobende Worte zu lesen. Wir wollen hier nicht auch noch unseren Senf dazu geben, aber bezugnehmend auf den nachfolgend beschriebenen Event, sei einmal festgehalten, dass Rammstein gesellschaftliche Missstände aufgreifen, einen Song daraus machen und ihn visuell an einem Konzert, Theater mässig umsetzen. Also ist eine Rammstein Show kein gewöhnlicher Musik-Gig wie Metallica, AC/DC oder Iron Maiden, sondern eher als ein Theaterstück mit unvorstellbaren Showeffekten an zu sehen.
Vorne weg ein Wermutstropfen. Unter dem Motto: Gut gemeint – schlecht gemacht, sind die unendlichen langen Wartezeiten auf Grund der personalisierten Tickets die den Schwarz Markt Handel verhindern sollten und der damit verbunden aufwändigeren Einlasskontrolle zu bemängeln. Fast zwei Stunden sind wir angestanden und haben den Konzertbeginn auch nur deswegen pünktlich mit erlebt weil die Anspielzeit um eine Viertelstunde verschoben wurde.
Daher verpassten nicht nur wir, sondern auch ein grosser Teil der 43'000 Zuschauer den Support Act Jatekok. Darum können wir nicht viel von den zwei französischen Klavierspielerinnen Naïri Badal und Adélaïde Panaget berichten.
Um 20.15 Uhr wurde das in nur drei Stunden ausverkaufte Stade de Suisse mit den Klängen von Georg Friedrich Händels „Feuerwerksmusik“ beschallt. Ehe mit einem ohrenbetäubenden Knall und weissem Rauch und dem Song „Was ich Liebe“ Tim Lindemann, Christoph „Doom“ Schneider, Richard Kruspe, Paul Landers, Oliver Riedel und Christian „Flake“ Lorenz die Bühne betraten. Es folgte „Links, 2,3,4“, „Sex“ und „Tattoo“. Im ersten Teil des 23 Stück umfassenden Set’s wurden mehrheitlich Stücke vom neuen unbetitelten Album Rammstein gespielt. Natürlich immer wieder umrahmt von Pyros und Feuersalven und zu „Puppe“ mit einem überdimensionalen Kinderwagen, den Till Lindemann in Rammstein typischer Manier in Flammen aufgehen liess. Zur Mitte des Konzerts wurden die ersten beiden neuen Singels „Deutschland“ und „Radio“ gespielt. Vor diesen beiden Titeln wurde eine Tanzeinlage von vier Strichmännchen geboten die musikalisch von einem „Deutschland“ Remix des Leadgitarristen Richard Kruspe unterlegt war.
Im zweiten Teil wurde das Tempo angezogen und die Klassiker ausgepackt. Natürlich wurde wieder Keyboarder Flacke in einem Suppentopf zu „Mein Teil“ flambiert. Aber diesmal nicht nur mit einem kleinen und grossen Feuerwerfer sondern zusätzlich auch noch mit einer Feuer speienden Kanone, manövriert von Sänger Lindemann. Bei „Du hast“ kreischten selbstverständlich wieder Pyros über die Köpfe des Publikums hinweg und bei Sonne schien das ganze Stade de Suisse in Flammen zu stehen. So viel Feuer wurde an allen Ecken und Enden gezündet. Etwas ruhiger wurde es beim letzten Song des Sets „Ohne dich“.
Nach einer kurzen Pause erschienen Rammstein auf einer kleineren Bühne im Publikum wo sie in Begleitung der beiden Jatekok Pianistinnen „Engel“ in einer Akustikversion performten. Bevor sie wieder auf der Hauptbühne „Ausländer“ zum besten gaben, schipperten die sechs Musiker in schwarzen Gummiboten getragen auf den Händen der Bernerinnen und Berner zurück zur Mainstage. Zur dritten Zugabe „Pussy“ holte Lindenmann die bewährte Pennis Kanone aus dem Reduit hervor und verwandelte das SDS in eine Winterlandschaft, dank Sperma imitierendem weissem Konfetti.
Aber das war’s immer noch nicht. Zu Zugabe Nummer vier „Rammstein“ wurde noch einmal so viel Benzin in lodernde Flamen verbrannt, dass der CO2 Austoss „Oeko Pipi Greta Thunberg“ bis in alle Ewigkeit die Tränen über die pummeligen Wangen rinnen werden. Den Abschluss machte wie schon oft auf vergangen Touren, der clever arrangierte Mitsing- und ehrlichste Feedback Song der Livemusik Geschichte „Ich Will“. Nachdem die Crowd die Fragen Lindemann’s wie „Könnt ihr mich hören“, „Könnt ihr mich sehen“ „Könnt ihr mich fühlen“ lauthals mit „Wir hören dich“, „Wir sehen dich“ und „Wir fühlen dich“ beantwortet haben, gibt Lindemann jeweils nachdem zweiten Refrain ein ehrliches Feedback in dem er je nach dem zu vernehmenden Echo auf der Bühne entweder „Wir verstehen euch nicht!“ oder „Wir verstehen euch!“ singt! Bern wurde das Zeugnis „Wir verstehen euch“ ausgestellt.
Nachdem die Berner beim Frage und Antwortspiel tatkräftig mit gemacht hatten zündeten Rammstein als Schlussbouqet umrahmt von lauten Knaller, massenhaft Pyros und aus den zwei Türmen und in der Mitte des Skyline ähnlichen Bühnenbildes, ragten meterhohe Flammen in den trockenen Berner Nachthimmel. Zum herunterfahren und den aufrichtigen Bedankungsworten Lindemann’s „Vielen, vielen dank Bern es war grossartig“ und den Klavierklängen von „Sonne“ begaben sich die zig Tausend alten und neuen Rammstein
Fans auf den nach Hause weg.
Es war schlicht eine beispiellose Show der sechs Berliner, die seines gleichen sucht und kaum zu übertreffen ist. Eben Rammstein, das Maas aller Dinge was Bühnenshows betrifft.
Website: Rammstein
Website: Duo Jatekok
Setlist:
Was ich liebe
Links 2-3-4
Sex
Tattoo
Sehnsucht
Zeig dich
Mein Herz brennt
Puppe
Heirate mich
Diamant
Deutschland (Rmx by Richard Z. Kruspe)
Deutschland
Radio
Mein Teil
Du hast
Sonne
Ohne dich
Encore:
Engel (Scala & Kolacny Version)
Ausländer
Du riechst so gut
Pussy
Encore 2:
Rammstein
Ich will
Die Bilder:

















