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Konzertberichte 2023

Greenfield Festival 2023

Parkway Drive, Slipknot, Sabaton, Die Ärzte, Amon Amarth, Arch Enemy, Donots, The Hu, Taylor Acorn

Eine Kelly Bundy Kopie, Fuck SVP und sonst?

Alles wie gewohnt- aber wir wollen dennoch reden!

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Alles wie gewohnt an der Greenfield-Ausgabe 2023. Das ist gut- aber nicht optimal. Warum? Lest weiter und ihr erfahrt es!

 

Wie an der Reanimation-Ausgabe 2022, nach zwei jähriger Pandemie-Pause, besuchten auch 2023 84'000 Zuschauer (28'000 pro Tag) das Greenfield Festival. Herzliche Gratulation dem Veranstalter. Wie gewohnt war das Wetter durchzogen. Zwei Tage Sonne und Regen gemischt, der letzte Tag sonnig bei 24 Grad. Aber keine Unwetter wie 2019. Danke Petrus- aber auch das kannst du besser, wie wir die Wochen danach erfahren durften. Auch sonst gabs in Sachen Food (Auswahl), Getränke und Infrastruktur nicht viel zu meckern. Ausser das man mittlerweile 30-45 Minuten von den Tagesparkplätzen bis zum Hauteingang gehen muss. Tja ist halt so. Das Line-Up- Hier gilt: Allen Leuten recht getan ist eine Kunst die niemand kann! Aber dennoch wollen wir reden. Dazu später mehr.

 

Wie immer wenn wir von einem Festival berichten, halten wir am bewährten Konzept fest und geben nicht zu jedem Act unseren Senf dazu. Zu den fünf Headlinern Slipknot, Sabaton, Parkway Drive, Die Ärzte, Amon Amarth haben uns die folgenden drei Bands überrascht und begeistert.

 

Beginnen wir, wie es sich gehört, mit Ladies First. Am frühen Samstagnachmittag gab die 28 jährige EMO Pop-Punkerin Taylor Acorn ihr Geenfield Debut. Optisch erinnerte sie uns an Kelly Bundy aus der Serie „Eine schreckliche nette Familie“. Im Gegensatz zur Filmfigur, die nur mit blonden, langen Haaren und perfekter Figur überzeugte, konnte Taylor Acorn auch mit musikalischem Talent brillieren. Ihr Stil ist erinnerte stark an Avril Lavigne. Erfrischend war ihr 45 minütiger Auftritt und machte Spass.

 

Per Zufall machten wir am Donnerstagabend die Bekanntschaft der Kalifornischen Rap-Rock- Nu-Metal-Band Hollywood Undead. Buntes Backdrop und Palmen zierten das Bühnenbild. Wir erwarteten eine Klamauk-Band mit eher begrenztem musikalischem Niveau. Aber weit gefehlt- Wucht gepaart mit auf den Punkt gespitteten Rap-Vocals und Witz liess uns nicht nur fünf Minuten zum Bier holen den Klängen lauschen sondern den ganzen Auftritt bis der Becher- oder ehrlicher bis die Becher leer waren.

 

Als stolze Schweizer wollten wir natürlich wissen warum sich ein Deutscher- genauer ein Hamburger ausgerechnet Swiss und die Andern nennt. Zudem „Swiss“ nicht unbedingt als hip und cool zählt. Die fünfköpfige Band machte mit ihrem Punk-Rock mit Crossover-Einflüssen von der ersten Sekunde an klar dass sie nicht nur zum Spass hier sind sondern die Crowd für sich gewinnen wollten. Da Punks politisch eher links als rechts einzuordnen sind, erstaunte es nicht dass Frontmann Swiss nach dem ersten Song erstmal ein „Fuck SVP“ dem Publikum entgegen schrie. Ah- der gute Mann hat sich vorbereitet und gegoogelt- ein erster Pluspunkt. Gefolgt von „Wunderschön ist es hier im Berner Oberland“. Wir ziehen die Augenbrauen hoch- der Mann hat sich richtig vorbereitet- weiter Pluspunkte. Er kenne das Gebiet hier aus seiner Kindheit, seine Eltern stammen aus dem Raum Solothurn und sie seien in seiner Kindheit oft in Grindelwald in den Ferien gewesen. Yes- er hat alle Pluspunkte die es gibt und er ist einer von uns! Und jetzt ist auch klar warum sich der 40 jährige Rapper, mit Wohnsitz Hamburg, Swiss nennt. Wir waren nicht nur von seiner Geschichte begeistert auch von seinem druckvollen einstündigen Auftritt gespickt mit vielen gesellschaftskritischen Themen in seinen Texten. Verabschiedet hat sich der gutgelaunte Swiss mit der Ankündigung, dass sein nächstes Ziel ein Konzert in seiner alten Heimat Solothurn genauer im Kofmehl sei. Dieses Ziel wird er nächsten Frühling erreichen, wie dass Kofmehl mit der Gig Ankündigung bereits bestätigt hat. Wir werden uns dass nicht entgehen lassen.

 

Womit wir schon beim Stichwort Musikprogramm nächstes Jahr sind und warum wir noch reden wollen mit dem Greenfield. Seit Jahren wird bei der Ankündigung der Headliner von der Community gemeckert dass alle zwei Jahre die gleichen Headliner am Greenfield sind. Was auch stimmt wenn wir uns die Headliner letzten Jahre anschauen:

 

2023 Slipknot, Sabaton, Parkway Drive, Die Ärzte, Amon Amarth

2022 Volbeat, Korn, Billy Talent

2019 Slipknot, Sabaton, Die Toten Hosen

2018 Volbeat, The Prodigy, Limp Bizkit

2017 Green Day, In Flames, Blink 182, 5 Finger Death Punch

2016 Volbeat, The Prodigy, Nightwish  und Red Hot Chili Peppers (zusätzlicher Tag am Mittwoch)

2015 Slipknot, Motörhead, Heaven Shall Burn

2014 Linkin Park, Iron Maiden, Soundgarden

2013 The Prodigy, Rammstein, Queens Of The Stone Age, Nightwish

 

Klar ist die Metal-Szene nicht sehr gross und dem entsprechend gibt es auch nicht so viele zugkräftige Headliner so das nur alle fünf Jahre die gleichen Bands die Spitze des Line Ups zieren würden.

 

Aber wenn Def Leppard und Mötley Crüe 14 Tage später in Thun ein Stadionkonzert spielen, aber im gleichen Sommer an von der Grösse her vergleichbaren Festivals wie das Greenfield spielen, kann man sich schon fragen ob es nicht möglich gewesen wäre die zwei nach Interlaken zu holen. Oder Helloween hätten am vergleichsweise kleineren Bang Your Head spielen sollen. Wäre auch ein valabler Headliner gewesen. Und drei genannten Bands waren noch nie am Greenfield.

 

Zwar geben die kontinuierlichen Zuschauerzahlen dem Greenfield-Booker recht, da halt viele auch wegen der atemberaubenden Bergkulisse und der Party nach Interlaken kommen. Aber seit Corona sind in der Schweizer Metal-Szene mit dem Rock The Lakes und dem Summerside zwei neue Festival’s mit ebenfalls schöner Aussicht ins Leben gerufen worden. Die alljährlich mit neuen Headlinern versuchen die Metalheads vom Berner Oberland nach Murten oder an den Jurasüdfuss zu locken. Darum ist für das Greenfield Management sich auf den Lorbeeren auszuruhen gefährlich und könnte zu einem Besuchereinbruch führen, was wir schade fänden. Da es nichts mühsameres gibt als Kritiker die keine realistischen Lösungen bieten, haben wir uns Gedanken gemacht wer als Headliner das Greenfield Line Up 2024 zieren könnte und nicht wie schon wieder wie vor zwei Jahren Volbeat.

 

Da wären zum Beispiel die Scorpions die das Wacken Open Air 2024 Headlinen werden, wären eine erste realistische Variante. Ebenfalls noch nie im Berner Oberland war Alice Cooper der im August eine neue Platte veröffentlicht hat und nächstes Jahr sicher noch auf Tour ist. Und als dritten Headliner befürworten wir den Ex- Accept Frontmann U.D.O. der mit „Touchdown“ ebenfalls diesen Sommer eine neue CD herausgebracht hat. So könnte das Plakat aussehen.

 

Drei Namen die noch nie am Greenfield waren. Mal schauen ob unsere Wünsche erhört werden.

Wir sind wie immer auch 2024 vor Ort.

Website: Greenfield Festival 2023

Website: Parkway Drive

               Slipknot

               Sabaton

               Die Ärzte

               Amon Amarth

               Arch Enemy

               Donots

               The Hu

               Taylor Acorn

Die Bilder:

Datum:                08 - 10. Juni 2023

 

Lokalität:              Flugplatz Interlaken

 

Einttritspreis:       Fr. 170.-   3 Tagespass (Wildcard)

 

Spieldauer:          13.00 - 01.00 Uhr

Archiv:

 

Greenfield Festival 2022

 

Greenfield Festival 2019

Greenfield Festival 2018

 

Greenfield Festival 2017

Greenfield Festival 2016                                                                                                          

                                                                                                                                             

Greenfield Festival 2015 

Greenfield Festival 2014 

 

Greenfield Festival 2013

 

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