
Konzertberichte 2013
Shakra
- Skansis
Stotternder Rennbolide im emmentaler Westerndorf

Hardrock im Westerndorf, wo zum Lagerfeuer eher Country-Musik erklingt als Metal. Geht dass ? Ja, wenn es sich bei den Bands um die einheimischen Skansis und die schweiz- und europaweitbekannten Shakra handelt.
Wer HSR-Arena hört, denkt an eine niggelnagelneue top moderne Multifunktionshalle. Aber in dem Fall hand-
elt es sich um ein Westerndorf in der hügeligen emmentaler Landschaft bei Ramsei. Gebaut und betrieben
wird die Arena von den Mitgliedern der Hundeschule Ramsei. Wie von Western-Filmen bekannt mit Tipi-Zelt,
Saloon im Blockhausstil, grosses Lagerfeuer und Konzerthalle. Bezahlt wird im Westerndorf Cashless. Aber
nicht mit geladenen „Bändeli“ und Scannerkassen sondern mit HSR-Dollar (Bild links) die beim Eingang bei
der HSR-Bank gekauft werden müssen. Innovativ ist auch die HSR-Driver-Card (Bild rechts). Wer sich ver-
pflichtet keinen Alkohol zu tinken, und beim verlassen des Geländes beim Alkoholtest null Promill aufweist
erhält 30 % der Getränke-Kunsumation zurück. Ein sehr lobensewrter Beitrag der ideenreichen und pofesinellen Organisatrone zur Unfallprävention.
Alles war bestens vorbereitet nur der Berichterstatter nicht. Den er verpasste die Vorband Skansis um Bax Heiniger der mit Shakra-Master-mind Thom Blunier im Bärau das Tonstudio Powerride führt.
Desswegen beginnt die Berichterstattung mit dem Hauptact Shakra. Seit 1995 touren die Emmentaler, mit immer wieder wechselnder Bestezung kreuz und quer durch die Schweiz und Europa. Nach 9 Alben und beinahe 1000 Konzerten haben die „Trueber-Buebe“ die Position als Rockband Nr. 3 hinter Gotthard und Krokus in Stein gemeiselt- zurecht. Bestens gelaunt beim Heimspiel legten die Emmentaler um Shouter John Prakesh donnernd los. Entsprechend dem Bühnendekor, dass eine mit neonröhren dargestellte Silhouette eines Rennboliden zeigt. Aber irgenwie will der Funke im Rennboliden-Motor, in der nur zur Hälfte gefüllten HSR-Arena nicht so richtig zünden. Rund 70 Minuten röhrt und stottert die Rennmaschine um Fahrer Prakesh, Taktgeber Roger Tanner (Drums), den Mechanikern Tom Muster (Gitarre) und Dominik Pfister (Bass) und Rennstall-Chef Thom Muster (Lead-Gitarre) dahin, obwohl das Team übergenügend Erfahrung und Können für einen unangefochtenen Start-Ziel-Sieg verfügt. Erst als die Band Hits wie Back on Track und Rising High spielt kommt beim zahlreich er-schienen Shakra-Fanklub wie auch bei den restlichen Westerndorf-Besuchern Stimmung auf. Kaum ist die Stimmung da und der Rennbolide donnert durch‘s HSR-Westerndorf, ist das Set nach 75 Minuten zu Ende. Mit der ersten Zugabe flacht die aufkommende Begeisterung im Publikum blitzartig wieder ab. Hands on the Trigger, Hand am (Gewehr)Abzug, der perfekte Abschluss-Song in einem Westerndorf, lässt den Boliden Shakra-Nr.3 zum Endspurt aufheulen und vollgas auf die Zielgerade zu rasen. Doch es wird noch eine dritte überflüssige Zugabe gespielt und mit dem obligatorischen Motoren-Stotterer (Abflauen der Stimmung) erreicht das Shakra-Rennauto nach 90 Minuten das Ziel.
Das Fazit fällt durchwachsen aus. Fehlender Einsatz und Motivation sind den Musikern nicht vorzuwerfen. Die lethargische Bühnenshow
ist eher auf die spärlichen Platzverhältnis auf der zu kleinen Bühne zurück zu führen als am Willen der Akteure. Wäre bei der Zusammenstellung der Setlist auf Songs wie Wonder, Don‘t Confuse It, Why oder die aktuelle Single Wonderful Life zurück gegriffen worden hätte der Shakra-Bolide an diesem Abend einen diskussionslosen Start-Ziel-Sieg eingefahren.



